Nürtinger Zeitung, Wendlinger Zeitung | von Andreas Warausch |

Das Linsenhöfer Domizil der Feuerwehr soll für rund eine Million Euro um- und ausgebaut werden – Streit im Gemeinderat

Die Räumlichkeiten für die Feuerwehr in Linsenhofen sollen umgebaut und erweitert werden. Auch Verbesserungen soll es geben, von denen die gesamte Otto-Maisch-Halle profitiert. Das beschloss der Gemeinderat mehrheitlich in seiner Sitzung am Dienstag im Festsaal des Erich-Scherer-Zentrums.

FRICKENHAUSEN. Geschätzt werden die Kosten auf knapp unter einer Million Euro. Streit entbrannte im Zuge der Diskussion vor allem zwischen SPD-Fraktionschef Jürgen Haug und Bürgermeister Simon Blessing.

Bereits in der Mai-Sitzung hatte es eine hitzige Diskussion gegeben. Damals wurde dann letztlich Architekt (und Freie-Wähler-Gemeinderat) Marc Stöckle mit einer Kostenschätzung und der Gegenüberstellung von Umbau und Erweiterung mit einem reinen Neubau beauftragt.

Nun brachte Haug erneut auf die Palme, dass Vertreter seiner Fraktion damals als Aufrührer bezeichnet worden seien, da SPD-Gemeinderat (und Architekt) Peter Kowallek die Kosten gleich auf rund eine Million Euro geschätzt und man bemängelt habe, dass es kein schlüssiges Konzept für alle drei Feuerwehrstandorte gäbe. Die von ihm geforderte Entschuldigung kam aber von niemandem.

Zuerst aber hatten Stöckle und Ortsbaumeister Vitalij Gert die Historie der Planung und die Planung mit Kostenschätzung selbst sachlich dargestellt. Ausgangspunkt waren Überlegungen der Feuerwehr und ein zeichnerischer Entwurf im Jahr 2017 gewesen. Damals schätzte man die Kosten auf rund 180 000 Euro. Später entschied sich der Gemeinderat einstimmig dafür, die Feuerwehr in allen drei Ortsteilen zu erhalten. Klar war, dass da Geld für die Ertüchtigung der Standorte würde fließen müssen. In die Überlegungen und Planungen flossen dann auch noch die Ergebnisse der externen Untersuchungen zur Feuerwehrbedarfsplanung ein.

Stöckle stellte die Grundzüge des Aus- und Umbaus vor, der unter anderem einen zweigeschossigen Anbau mit Flachdach vorsieht. Die Fahrzeughalle wird vergrößert, mit neuen Toren, Entlüftung und Lagerflächen. Umkleide- und Sozialbereiche werden ausgebaut, nach Geschlechtern getrennte Bereiche werden geschaffen. Ein neuer Mehrzweckraum im Erdgeschoss soll nicht nur von der Feuerwehr, sondern auch von anderen Vereinen genützt werden können.

Die Kosten schätzt Stöckle auf 974 000 Euro. Um 30 Prozent könnte die Schätzung freilich von den tatsächlichen Kosten abweichen – nach oben und unten. Denn im derzeitigen Stand der Planung arbeite man noch nicht mit Fachplanern. Ein kompletter Neubau hingegen würde laut Stöckles Schätzung rund 2,5 Millionen Euro kosten. Dabei schlügen alleine die Kosten für den Erwerb eines etwaigen und momentan fiktiven Grundstücks mit 2500 Quadratmetern mit über einer Million Euro zu Buche. Dem hielt Kowallek entgegen, dass ein halb so großes Grundstück ausreichend sei. Dafür könne bei einem Neubau die Parkplatzsituation besser gelöst werden. Überhaupt sei ein Umbau zwar eine Verbesserung, aber keine optimale Lösung.

Bürgermeister Blessing räumte ein, dass eine Kostensteigerung von 180 000 Euro vor drei Jahren auf nun rund eine Million Euro ärgerlich sei. Allerdings sei dies zu erklären: Zum einen habe man 2017 nicht nach Feuerwehr-DIN-Norm geplant. Das sei nun der Fall. Außerdem gibt es Verbesserungen wie die zwei neuen barrierefreien Sanitärbereiche, von denen die Halle und nicht die Feuerwehr profitiere. Es gebe Synergieeffekte für Wehr und Halle.

Christoph Wohlfahrt von den Freien Wählern sagte, dass ihm eine Stärkung des Hauptstandorts bei nur absolut notwendigen Ertüchtigungen der peripheren Standorte lieber wäre. Die vorliegende Lösung sei da ein starkes Signal an die Wehr und ein Zeichen dafür, dass man auf die einzelnen Abteilungen setze.

Jürgen Haug hingegen lobte erst einmal den Architekten für die nun vorgelegte Arbeit. Dann aber setzte er zur Kritik an. Zudem verwies er auf all die teuren Vorhaben der Gemeinde, zu denen er auch den Ausbau der Gemeinschaftsschule und der Frickenhäuser Ortsmitte zählte. Geld flösse auch in die Ortsmitte in Tischardt – nun solle man auch noch die Baugesuchsplanung für das womöglich bis zu 1,4 Millionen Euro teure Vorhaben in Linsenhofen absegnen. Bei einem solchen Vorgehen wäre der Gemeinderat bei früheren Bürgermeistern aufgestanden und gegangen, meinte Haug. Einfach so ins Blaue könne man nichts beschließen. Man müsse sagen, wo das Geld dafür herkommt – dazu solle es eine Klausurtagung nach den Sommerferien geben. Haug stellte den entsprechenden Beschlussantrag.

Der Bürgermeister reagierte harsch auf Haugs Vorwürfe. „Das ist eine paradoxe Diskussion“, kommentierte er und erinnerte daran, dass der Gemeinderat das verteuernde Bauen nach DIN-Norm beschlossen habe. Zudem habe schon damals Feuerwehrkommandant Bernd Streicher darauf hingewiesen, dass eine Beibehaltung von drei Feuerwehrstandorten kostenintensiv sei.

Außerdem gebe es doch so eine Verbesserung für die Halle. „Sollen wir jetzt wieder von vorne beginnen?“, fragte der Schultes da rhetorisch. Zumal auch die anderen Vorhaben wie der Schulausbau vom Rat gewünscht worden seien und auch auf den Ergebnissen des bürgerbeteiligenden Prozesses des integrierten Gemeindeentwicklungskonzepts fußten. Solle man nun, fragte der Bürgermeister, angesichts der coronabedingten Mittelverknappung mit dem Planen aufhören, wo doch auch die Gemeinden unter dem staatlichen Rettungsschirm seien?

Bei der Abstimmung dann wurde Haugs Antrag auf eine vorgeschaltete Finanzklausur knapp abgelehnt. Zehn Räte von Freien Wählern und CDU stimmten dagegen, die sechs SPD-Räte plus Jochen Jansen von der FW dafür. Der Beschlussvorschlag der Verwaltung, die Baugesuchsplanung für den Umbau zu erstellen und Stöckles Architekturbüro und die nötigen Fachplaner dafür zu beauftragen, wurde mit zwölf Ja-Stimmen bei vier Gegenstimmen und zwei Enthaltungen schlussendlich abgesegnet.

Foto: Holzwarth

Kirchheimer Teckbote | von Daniela Haußmann |

UMBAU Fahrzeughalle und Umkleideräume sind jetzt voneinander getrennt. Die Kameraden haben mehr Platz.

Holzmaden. Wer einen Blick ins Holzmadener Feuerwehrhaus wirft, gerät ins Schwärmen: Nach längerer Umbauphase herrschen dort jetzt traumhafte Verhältnisse, wie eine Führung am Samstag zeigte. Heute sind Umkleide- und Waschräume nach Geschlechtern getrennt. Jeder Kamerad hat zwei nebeneinanderliegende Spinde – einen für die Einsatz- und einen für die Privatkleidung.

Nach der Brandbekämpfung können Schadstoffe aus dem Rauch an Haut, Jacke, Hose, Handschuhen, Stiefeln und Helmen haften. Um zu verhindern, dass Ausdünstungen aus der Schutzkleidung auf saubere Kleidung übertragen und nach Hause geschleppt werden, hat die Freiwillige Feuerwehr Holzmaden die Zahl der Spinde von rund 50 auf circa 100 aufgestockt. „Das hat natürlich auch Platz zum Umziehen geschaffen“, erklärte Thomas Polster. „Durch den Doppelspind stehen jedem Kameraden grundsätzlich 60 Zentimeter zur Verfügung.“ Außerdem hat der Kommandant bei der Schrankanordnung darauf geachtet, dass die angrenzenden Spinde von Jugendfeuerwehrleuten besetzt sind: „So kann sich bei einer Alarmierung jeder bequem auf einer Gesamtfläche von circa 1,60 Metern umziehen.“

Fahrzeughalle und Umkleideräume sind endlich voneinander getrennt. „So lässt sich Energie sparen“, sagte Kreisbrandmeister Bernhard Dittrich. Schließlich besagt eine DIN-Norm, dass Fahrzeughallen im Winter mit sechs Grad zu beheizen sind, damit das Löschwasser in den Tanks nicht einfriert. „In der Umkleide muss das Thermometer knapp 20 Grad anzeigen. So kann die nasse Einsatzkleidung gut trocknen.“ Er begrüßte deshalb, dass eine Fußbodenheizung eingebaut wurde. Die sorgt zusammen mit einer Absauganlage dafür, dass sich keine feuchte Luft sammelt, die in Kleidung oder Bausubstanz zur Schimmelbildung führt.

Obendrein sind laut Thomas Polster alle Holzfenster ausgewechselt worden: „Das war dringend nötig, denn bei Regen drang Wasser ein.“ So auch beim Dach. „Im Winter sammelte sich dort Kondenswasser, das sogar die Wände herunterlief“, erinnert sich der Kommandant. Stolz präsentierte er bei der Führung im ersten Stock einen deutlich größeren Schulungsraum, an den sich im Außenbereich eine Terrasse und eine Fluchttreppe für den Brandfall anschließt. Sollte der Strom ausfallen, stellt ein Akku 90 Minuten lang sicher, dass die Stromversorgung für Funk und Hallentore nicht unterbrochen wird. So ist auch gewährleistet, dass beim Einsatz die modernisierten Türen funktionieren, die sich elektronisch über einen Chip öffnen lassen. Das ist zwar nach wie vor mit einem Schlüssel möglich, doch davon gibt es nur noch einen einzigen. „Außerdem können wir dank der neuen, energiesparenden LED-Beleuchtung die Akkuleistung bei Stromausfällen optimal ausnutzen. Bis vor kurzem hatten wir für solche Situationen noch eine Autobatterie in Gebrauch.“

Bürgermeisterin Susanne Irion sagte, dass das Feuerwehrhaus jetzt einen hohen Standard aufweist. „Katastrophenschutz ist wichtig.“ Deshalb seien die Investitionskosten in Höhe von 934 000 Euro gut angelegt. Dank der 70 Quadratmeter, die im Obergeschoss dazugekommen sind, konnten sich die Gäste der Einweihung an der frisch eingerichteten Bar bedienen.

Foto: Daniela Haußmann
Planung und Projektleitung: Marc Stöckle Architektur + Planung

Nürtinger Zeitung

Platz vier bei den Deutschen U18-Meisterschaften in Heidelberg

Marc Stöckle Architektur + Planung unterstützt die Rugby Abteilung TB Neckarhausen und gratuliert den U 18 – Rugbyspielern mit ihren Coaches zu ihrem vierten Platz bei den Deutschen U18-Meisterschaften in Heidelberg. Wir freuen uns auf viele weitere Erfolge.

Die U18-Rugbyspieler des TB Neckarhausen haben bei den Deutschen Meisterschaften in Heidelberg für ein Ausrufezeichen gesorgt und Seriensieger RG Heidelberg ein Unentschieden abgetrotzt. Nach drei Spielen verpasste das Team von Coach Steffen Hahn, das sich mit starken Leistungen für den Wettkampf der vier besten Mannschaften qualifiziert hatte, das Podest zwar knapp. Mehrere Spieler der Tigers wurden nach ihren starken Auftritten aber zur Landeskadersichtung eingeladen.

Beim Auftakt gegen den Titelaspiranten RG Heidelberg konnte es eigentlich nur darum gehen, die Niederlage erträglich zu halten. Die Tigers hielten aber von Beginn an entschlossen dagegen und lagen zur Halbzeit mit nur einem erfolgreichen Versuch zurück. Angetrieben von den mitgereisten Fans witterten die Spieler ihre Chance: Obwohl die RGH kurz nach Wiederanpfiff auf 12:0 erhöhte, bewiesen die Neckarhäuser Kampfgeist. Mit schnellen Spielzügen gelang der Anschluss auf 7:12. In der Schlussphase entwickelte der TBN ein wahres Offensivfeuerwerk, scheiterte jedoch immer wieder knapp. Sekunden vor dem Abpfiff bahnte sich die Überraschung an, als die Tigers durch einen erfolgreichen Versuch zum 12:12 ausglichen. Mit Abpfiff bestand sogar die Möglichkeit, den Favoriten zu bezwingen. Auch wenn der letzte Kick das Ziel verfehlte, erwarben sich die Tigers mit diesem Unentschieden großen Respekt.

Das machte sich im zweiten Spiel des Tages bemerkbar, denn der Mitfavorit aus Handschuhsheim zerlegte den TBN mit 59:0. Auch gegen den RC Aachen hatten die Tigers in einem packenden Spiel auf Augenhöhe das Nachsehen und verloren mit 7:17.

Die Präsidentin der Deutschen Rugbyjugend (DRJ), Romana Thielicke, war dennoch voll des Lobes: „Die Tigers befinden sich als unser jüngstes Mitglied mit der Jugendarbeit bereits auf beeindruckend hohem Niveau. Wir werden in den nächsten Jahren noch viel von ihnen hören“, so Thielicke. red/sb/fh

Foto: tbn, TBler Leonard Stöckle in Aktion.

Metzinger Zeitung Sonderveröffentlichung | von Norbert Leister |

Fotografie mit Wohlfühl-Atmosphäre

NEUBAU In der Paul-Lechler-Straße in Dettingen entstand eine ungewöhnliche Foto-Location: Ralph Trost bietet dort mit Luxart vier bestens ausgestattete Fotostudios zur Vermietung.

Fotografieren in ansprechendem Ambiente, mit modernster Technik, passenden Accessoires und der entsprechenden Ausstattung: Das ist bei Luxart in der Paul-Lechler-Straße in Dettingen möglich. Dort erstellte Ralph Trost einen Neubau, Standort von vier Miet-Fotostudios.

Vier Studios stehen bei Luxart zur Verfügung – mit bester Ausstattung für jeden Anlass.

Die Kunden von Luxart Fotografie & Mietstudios sind sowohl Privatleute, die in professionellem Ambiente Porträt-Fotos als Weihnachtsgeschenk, zu Geburtstagen, Feiern oder Hochzeiten machen möchten, als auch Firmen oder gar Rockbands, die gute Bilder für ihre Homepage oder ihr CD-Cover brauchen. Das Besondere: Jeder kann sich bei Luxart die Miete der Fotostudios leisten: „Eine Stunde kostet zwischen 23 und 34 Euro“, sagt Ralph Trost.

Der Geschäftsführer von Luxart, der in Dettingen/Teck wohnt, kam als Autodidakt zur Fotografie, wie er erzählt. Neben seiner Tätigkeit als Bereichsleiter im Qualitätsmanagement in einem Industrieunternehmen hatte er immer mal wieder Foto-Aufträge für Hochzeiten und andere Feiern angenommen. „Das wurde immer mehr, und irgendwann habe ich gemerkt, dass es zwar Fotostudios gibt, die man mieten kann – meist sind die aber in irgendwelchen Kellern, Garagen oder Hallen versteckt“.

Bei Trosts eigenem Projekt, dem neuen Gebäude in der Paul-Lechler-Straße in Dettingen/Erms, ist das völlig anders: Parkplätze vor der Haustür, ein ebenerdiger Zugang sowie die Möglichkeit, in eines der Studios durch eine doppelt breite Tür auch größere Ausrüstungsgegenstände in das Gebäude zu bringen – all das zeugt von den guten Ideen des Bauherren und dem Wissen darüber, was bei den Kunden eines Miet-Fotostudios gebraucht und geschätzt wird.

Auch das Innere des aufstockbaren Flachdachgebäudes zeugt von der durchdachten Konzeption: Natürlich gibt es ein Büro, Sanitärräume sowie Ankleiden in den Studios. Außerdem einen Lagerraum, der nach und nach mit weiteren Utensilien für Fotoaufnahmen und das wichtige Drumherum bestückt wird. Wie etwa Kinderspielzeug, das dazu verhilft, den Nachwuchs in entspannter Atmosphäre fotografieren zu können. Schon der Eingangsbereich des Gebäudes von Luxart ist hell und freundlich. Nach wenigen Metern steht der Besucher in einem großen, wohnlich-behaglichen Raum, der mit einer Küchenzeile und großem Holztisch zum Verweilen einlädt. Die Türen zu den vier Fotostudios zweigen von diesem zentralen Aufenthaltsraum ab, jedes einzelne Studio ist mit zahlreichen technischen Extras und Finessen ausgestattet, darunter selbstverständlich eine spezielle Lichttechnik.

Zur Ausstattung gehören auch raumhohe farbige Hintergrundkartons, die aufgerollt an der Decke hängen, oder auch weiße Hohlkehlen, mit der die Fotografie ohne Raumkanten ins Unendliche möglich ist. Ralph Trosts Ehefrau hat als gelernte Landschaftsarchitektin die Außenanlage des Gebäudes gestaltet, auch dort kann in ansprechendem Ambiente fotografiert werden. Und das Flachdach soll in Zukunft ebenfalls als Location für Foto-Shootings dienen.

Insgesamt verfügt das Gebäude über eine Grundfläche von 420 Quadratmetern, die Studios sind zwischen 50 und 80 Quadratmeter groß. So ganz einfach war es im Übrigen nicht, den Bauplatz in Dettingens Gewerbegebiet zu bekommen: „Ich musste mich beim Gemeinderat bewerben“, berichtet Ralph Trost. Das hat offensichtlich wunderbar geklappt, das Luxart-Konzept konnte beim Gremium überzeugen. Und in Dettingen stehen Interessenten nun vier perfekte Studios zur Verfügung.

Fotos: Norbert Leister
Planung und Projektleitung: Marc Stöckle Architektur + Planung

Nürtinger Zeitung | von Rudi Fritz |

Geklotzt und nicht gekleckert – 50 Aussteller präsentierten sich auf der Frickenhäuser Leistungsschau des Bundes der Selbständigen

Geklotzt und nicht gekleckert wurde bei der siebten Leistungsschau des Bundes der Selbständigen Frickenhausen im Schul- und Sportzentrum auf dem Berg. Über 50 Aussteller aus Frickenhausen, Linsenhofen und Tischardt präsentierten den zahlreichen Besuchern eine beeindruckende Vielfalt an Produkten und Dienstleistungen.

FRICKENHAUSEN. Eröffnet wurde die Leistungsschau am Samstagvormittag im Kreis geladener Gäste, unter anderem kamen der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Hennrich und der SPD-Landtagsabgeordnete Nils Schmidt. BDS-Vorstand Frank Wohlhaupter überbrachte den Willkommensgruß zum Festempfang. „Alle unsere Firmen haben eines gemeinsam, sie brauchen gute Mitarbeiter, um ihre Wettbewerbsfähigkeit auszubauen“, stellte er einen Bezug zum Schwerpunkt der Leistungsschau, der dualen Ausbildung, her.

Facharbeiter seien gefragter denn je, und daher könne man in Frickenhausen froh darüber sein, dass man eine weiterführende Schule besitze, die guten Nachwuchs für die Unternehmen heranziehe. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft habe sich im März weiter verbessert und die Lage am Arbeitsmarkt sei unverändert gut, berichtete Wohlhaupter. „In diesen Zeiten sollten wir uns aber nicht zurücklehnen, sondern bereits jetzt den Grundstein für den weiteren Erfolg legen“, warnte der Frickenhausener BDS-Vorsitzende vor aufkommender Selbstzufriedenheit. Daher sei es jetzt ein passender Zeitpunkt, eine repräsentative Leistungsschau mit über 50 Ausstellern auf die Beine zu stellen. „Packen Sie die Gelegenheit beim Schopf, Ihre Dienstleistungen, Ihr Können und Ihre Produkte ins rechte Licht zu rücken“, forderte Wohlhaupter die Aussteller auf.

„Wir haben dank unserer Firmen dieses Jahr Rekordeinnahmen von sieben Millionen Euro Gewerbesteuer“, betonte Frickenhausens Bürgermeister Simon Blessing die Wichtigkeit der Gewerbetreibenden für seine 9000-Einwohner-Gemeinde. Ein Großteil des Steuereinkommens werde jedoch wieder in die Erweiterung des Schulzentrums und die bessere Breitbandversorgung investiert. „Wir wollen weiterhin einen attraktiven Gewerbestandort bieten, mit dem wir den Wohlstand unserer Kommune erhalten“, unterstrich Blessing, dass Frickenhausen weiter auf die Industrialisierung setzt.

„Eine Leistungsschau gehört zum Land, denn der Wohlstand Baden-Württembergs beruht auf dem erfolgreichen Gewerbe vor Ort“, betonte Wolfgang Faßbender, Mitglied des BDS-Landesvorstandes. Nach einem Sektempfang startete man zum Rundgang übers Freigelände und durch die beiden Hallen. Dort konnten sich die Gäste vom beeindruckenden wirtschaftlichen Potenzial der Tälesgemeinde überzeugen. Außer den großen Firmen, die sich seit vielen Jahren erfolgreich am Weltmarkt behaupten, präsentierten kleinere und mittlere Einzelhändler, Handwerker und Dienstleister ihre Produkte. Seit Jahren bei den Leistungsschauen präsent ist auch die Firma Erb GmbH Parkett und Innenausbau. „Es ist wichtig, dass sich die Besucher unser Leistungsspektrum hier anschauen können“, erkennen Andrea und Ulrich Erb die Wichtigkeit der Leistungsschau für ihren Betrieb.

Weitere zahlreiche Handwerksfirmen waren bei der zweitägigen Leistungsschau trotz aktuell proppenvoller Auftragsbücher präsent. Bei den Dienstleistern konnte man sich unter anderem über Pflegeleistungen, Steuerberatung und barrierefreies Bauen informieren. Am Stand der Nürtinger/Wendlinger Zeitung war die Zeitungsente Paula nicht nur für die kleinen Messebesucher der Anziehungspunkt. Der Gasthof Traube, die Metzgerei Zeeb und die Bäckerei Bohnacker sorgten fürs leibliche Wohl der kleinen und großen Gäste.

Tausende Besucher strömten an beiden Tagen ins Erich-Scherer-Zentrum, um sich dort über neue Trends und bewährte Angebote zu informieren, das Gespräch mit den Ausstellern zu suchen oder etwas einzukaufen. Frickenhausen wurde am Wochenende wieder seinem Ruf als leistungsstarker Wirtschaftsstandort voll gerecht und die Besucher konnten sich mit einem guten Gefühl, dass hier die Wirtschaftswelt noch in Ordnung ist, wieder auf den Heimweg machen.

 

Der Teckbote | von Anke Kirsammer |

Bauvorhaben − Das Holzmadener Feuerwehrgerätehaus muss erweitert werden. Mit 786 000 Euro liegt die Kostenschätzung weit über den ursprünglich erwarteten Ausgaben.

Das Feuerwehrgerätehaus in Holzmaden bekommt voraussichtlich einen Anbau und muss saniert werden. Auslöser für die Überlegungen ist, dass zu den Mitgliedern der Wehr seit geraumer Zeit auch Frauen gehören. Sie benötigen eigene Umkleide- und Sanitärräume. Bislang wurden die Kosten für eine Minimallösung nur über den Daumen gepeilt. Im Raum standen 250 000 Euro. Inzwischen ist klar: Das Projekt wird deutlich teurer. Die aktuelle Schätzung für die favorisierte Variante beläuft sich auf 786 000 Euro. Ein Drittel davon entfällt auf den Anbau, zwei Drittel entfallen auf die Sanierung. Diese Größenordnung nannte der Architekt Marc Stöckle vor dem Gemeinderat. Um die Planungen vorantreiben zu können, hat die Gemeinde bereits benachbarte Grundstücke gekauft.

Vorgesehen ist ein Anbau im rückwärtigen Teil des Feuerwehrhauses. Im Erdgeschoss sollen auf 65 Quadratmetern Umkleiden und Sanitärräume entstehen, im Obergeschoss bekommt der Schulungsraum 33 Quadratmeter hinzu, und es ist eine kleine Terrasse geplant.

Bürgermeisterin Susanne Jakob ging es vorrangig darum, ein Meinungsbild im Ratsrund einzuholen, „da die Kosten deutlich davongaloppieren“. An dem 1989 eingeweihten Gebäude wurde seit dem Bau nichts gemacht. „Die Sanierung übersteigt den normalen Bedarf“, erklärte Architekt Wolfgang Renz, der das Gebäude geplant hatte und nun ebenfalls in die Überlegungen einbezogen ist. Durch das Aufreißen von Decke und Außenwänden müssen bei den Arbeiten die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) eingehalten und der Brandschutz beachtet werden. Einsparpotenzial sieht Stöckle lediglich bei der Ausstattung, wie beispielsweise bei den Bodenbelägen und dem Mobiliar.

„Ich bin sehr erschrocken über die Kostenschätzung“, so Dieter Fischer von der Freien Wählervereinigung, der sich bei der Abstimmung enthielt. Mit Blick auf die Entwicklung beim Vereinszimmer seien die Räte gebrannte Kinder. „Mein erster Gedanke war, für das Geld bauen wir neu“, räumte Susanne Jakob ein. Einen vergleichbaren Neubau bezifferte Wolfgang Renz aber auf 1,6 bis 1,8 Millionen Euro.

Während sich Rainer Stephan von der Holzmadener Bürgerliste (HBL) dafür aussprach, die vorliegende „bestmögliche Lösung in Angriff zu nehmen“, plädierte Markus Ocker von der gleichen Gruppierung dafür, die Chance für grundsätzliche Überlegungen zu nutzen. „Vielleicht sind andere Abläufe notwendig.“ Noch lägen nicht wirklich vergleichbare Zahlen für einen Neubau beziehungsweise einen Teilabriss vor, wenn man die Fahrzeughalle stehen ließe. Diese Kosten möchte die Verwaltung nun grob einholen. Feuerwehrkommandant Thomas Polster, der die „Operation am offenen Herzen“, sprich den Umbau bei laufendem Betrieb, begleiten soll, hielt die derzeit favorisierte Variante indes für die beste. Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung, nach Einsparpotenzial zu suchen und zu überprüfen, ob die Feuerwehr Eigenleistungen erbringen kann. Um die noch unklaren Kosten für die Haustechnik und die energetischen Maßnahmen festzurren zu können, werden nun Fachplaner beauftragt.

Nürtinger Zeitung | von Matthias Rathmann |

In Raidwangen soll bis zu den Sommerferien eine Unterkunft für 40 Flüchtlinge geschaffen werden

NT-RAIDWANGEN. Die Baggerschaufel frisst sich in die Erde und die Baufahrzeuge drücken immer neue Reifenspuren in den weichen Boden. Monatelang passierte auf dem für die Flüchtlingsunterkunft reservierten freien Flurstück in Raidwangen gar nichts. Nun geht es plötzlich Schlag auf Schlag, nachdem das Bauunternehmen Julius Bach aus Stuttgart-Vaihingen seit Wochenbeginn mit einem kleinen Bautrupp sowie Bagger und Radlader vor Ort ist.

„Die Flüchtlinge werden noch vor den Sommerferien einziehen können“, teilt ein Sprecher des Landratsamts (LRA) Esslingen auf Anfrage mit. Aktuell liefen die Erschließungsarbeiten, sagt er. Zum Beispiel müssten Leitungen sowie Kanäle für Wasser und Abwasser verlegt werden. Er erwartet, dass das Gebäude bis Ende Juni/Anfang Juli steht. Errichtet wird die für 40 Flüchtlinge konzipierte Unterkunft in Holzsystem-Bauweise. Charakteristisch dafür ist, dass bereits vorgefertigte Elemente zum Einsatz kommen, was das Ganze beschleunigt.

Sind die Mitarbeiter von Julius Bach fertig, übernehmen die Kollegen aus der Abteilung Hochbau der Rubner-Gruppe aus Meran in Südtirol. In vergleichbarer Art, jedoch für deutlich mehr Bewohner, hat das LRA als Bauherr bereits Einrichtungen in Wendlingen und Hochdorf errichten lassen. Ursprünglich sollte das Rasenstück an der Ecke Am Raigerwald/ Talstraße in Raidwangen bereits voriges Jahr bebaut we Planungen in Verzug, es fehlten vor allem die personellen Kapazitäten in den Ämtern. „Wir mussten alle nur freien Kräfte bündeln, um 270 Plätze pro Woche zur Verfügung stellen zu können“, erläutert der Sprecher. Aktuell hat sich die Sache demnach etwas entspannt. Das Land weist dem Landkreis wöchentlich 181 Plätze zu – wobei das im Moment nicht mehr Hand in Hand geht mit der Zahl der Flüchtlinge, die deutlich darunter liegt.

Ein Richtfest oder gar eine offizielle Einweihung plant die Behörde für die Unterkunft nicht. „Doch sind wir natürlich bemüht, es den Einwohnern zu ermöglichen, sich ein Bild davon zu machen“, so der Landratsamts-Sprecher.

Für eine Einbindung der Bevölkerung macht sich auch der Ortschaftsrat stark. Der für die Betreuung der Flüchtlinge gegründete Arbeitskreis Integration Raidwangen (AIR) wird einen noch festzulegenden Informationstag ebenfalls unterstützen und sich der Öffentlichkeit vorstellen. Im AIR engagieren sich rund 40 Freiwillige in unterschiedlichen Fachgruppen, das Spektrum reicht von der Kleiderkammer bis zu Freizeitangeboten. Damit steht rein zahlenmäßig einem Flüchtling ein AIR-Mitarbeiter zur Verfügung.

Die 40 Neuankömmlinge werden auf zwei Gebäude verteilt. Das größere umfasst auf zwei Etagen vier Wohngruppen zu je neun Personen, das kleinere Gebäude bietet Platz für eine Wohneinheit mit weiteren vier Personen. Das kleinere Gebäude beherbergt auch einen Gemeinschaftsraum und Büros zum Beispiel für die Ehrenamtlichen und für die Arbeiterwohlfahrt (AWO), welche als Heimbetreiberin im Auftrag des LRA fungiert.

Geislinger Zeitung | von Claudia Burst |

GEISLINGEN: Allein im Landkreis Göppingen erstellt ein Südtiroler Holzbauunternehmen momentan fünf Gebäude für Flüchtlinge. Weil’s schnell geht – und weil das Unternehmen mit regionalen Handwerkern kooperiert.

Zwei ganz aus Holz bestehende Gebäude werden momentan in Donzdorf aufgestellt, eins in Eislingen, eins am Ortsanfang von Bad Überkingen aus Richtung Geislingen und eins in der Bleichstraße in Geislingen. Das berichtet Steffen Bahnmüller, der verantwortliche Bauleiter des zuständigen Holzbauunternehmens „Rubner Haus“, der für ganz Baden-Württemberg verantwortlich ist. „Das ist ein richtiger Boom“, stellt der Bautechniker fest und berichtet von vier weiteren Objekten in Esslingen und zwei in Pforzheim.

„Unser Vorteil ist: Es geht viel schneller als ein gemauertes Haus“, sagt er und redet von gerade mal zwölf Wochen, die es dauert, bis ein solches Gebäude wie in Geislingen mit seinen zehn identischen Wohnungen plus zwei Extraräumen bezugsbereit sei. „Weil die Firma alle Bauteile vorgefertigt liefert.“
Und weil „Rubner Haus“ in jedem Ort mit den dort ansässigen Handwerksbetrieben kooperiert, ist die Firma mit ihrer Niederlassung in Kirchentellinsfurt ein gefragter Partner für die Landkreise, die händeringend nach Wohnraum für die Flüchtlinge suchen.
In Geislingen starteten die Arbeiten für das Objekt in der Bleichstraße Anfang November, über Weihnachten stoppte der Handwerkereinsatz jedoch. „Aber am 15. Februar sind wir fertig, dann können die Leute einziehen.“

„Die Leute“, das werden in der Bleichstraße zuerst mal die Flüchtlinge sein, die momentan noch in der Wölkhalle der Dinge harren, die da auf sie zukommen.
In jeder der etwa 50 Quadratmeter großen Wohnungen hat es dann Platz für sechs Personen. Zwei Zimmer a drei Betten, eine Küche inklusive Essecke und Bad werden vom Landratsamt so eingerichtet, dass sich die Menschen darin wohlfühlen können.

Im Großen und Ganzen sehen die Flüchtlings-Gebäude einander ähnlich, allerdings werden sie dem jeweiligen Grundstück angepasst.

„Hier zum Beispiel ist ein Untergeschoss mit Kellerräumen übrig von einem Haus, das schon länger abgerissen wurde“, erläutert Steffen Bahnmüller. Darauf wurde das Gebäude aufgesetzt. „Es ist eine sehr leichte Konstruktion, daher ist es statisch kein Problem.“ Die Häuser würden in Massiv-Holzbauweise erstellt mit zusätzlicher Innenwärme-Dämmung nach der Energieeinsparverordnung aus dem Jahr 2014. „Das ist alles ökologisch. Wir unterscheiden diesbezüglich nicht zwischen Privathaus oder einer Asylunterkunft.“

Das habe zur Folge, dass „nur Holz als Müll anfällt“, sollte das Gebäude irgendwann nicht mehr benötigt und abgerissen werden.
Jedes der Schlafzimmer im Haus bekomme einen Fernsehanschluss über Sat-Schüssel, sodass die Bewohner ein Programm in ihrer Sprache empfangen könnten. Die Räume werden über Gas-Zentralheizung beheizt – und um unnötigen Wasserverbrauch zu vermeiden, lasse das Landratsamt Armaturen mit Aqua-Stopp einbauen.
Momentan herrscht in der Bleichstraße reger Betrieb. Firmentransporter steht hinter Firmentransporter gegenüber des Bauzauns, nur ein schmales Stück Straße lässt Anliegern die Möglichkeit, die Baustelle zu passieren. Etwa 30 Handwerker werkeln parallel zueinander in den verschiedenen Wohnungen.

Die letzten Elektroleitungen werden verlegt, in den Badezimmern kümmern sich Arbeiter um den Bodenaufbau, die Stromleitungen entlang der Türen unterm zukünftigen Fußboden werden mit Brandschutzschüttung zugerieselt, im Keller sorgt der Gipser für trockene und saubere Wände, die Fliesenleger knien in den ersten Wohnungen. „Das geht jetzt alles vollends schnell“, behauptet der Capo zuversichtlich. Seit vergangener Woche ist der Zugang zu den Wohnungen über sogenannte Laubengänge möglich. Der im Obergeschoss wird bis Ende der Woche noch überdacht und der Boden gefliest, unten bekommt der Laubengang einen Holzboden.

Nürtiger Zeitung | von Sylvia Gierlichs |

Ende Mai/Anfang Juni wird der Neubau in der Heinrich-Otto-Straße bezugsfertig sein – Landkreis investiert rund 1,8 Millionen Euro

WENDLINGEN. Zu einer Besichtigung der Baustelle, auf der gerade die Gemeinschaftsunterkunft für 80 Flüchtlinge entsteht, hatte Landrat Heinz Eininger am Montagvormittag eingeladen. Das Gebäude in der Heinrich-Otto-Straße wird von der Südtiroler Firma Rubner aus Holz gefertigt und kann Ende Mai/Anfang Juni bezogen werden. Die Firma hat Erfahrung mit Modulbauten, die sie auch schon in Ulm, Pforzheim, München und Nürnberg erstellt hat.

Als nach wie vor große Herausforderung bezeichnete Eininger die Aufgabe, Unterkünfte für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. „Mit den Kommunen allerdings arbeiten wir sehr gut zusammen“, lobte er. Denn schließlich sind es die Kommunen, die Bauplätze wie den in der Heinrich-Otto-Straße zur Verfügung stellen. Über einen Zeitraum von zehn Jahren hat der Landkreis das Grundstück gemietet. Von der Erschließung bis zum Einzug der Flüchtlinge im Mai sind eineinhalb Jahre ins Land gegangen. „Wir halten nicht Schritt mit der Geschwindigkeit, mit der man uns die Flüchtlinge zuweist“, sagte Eininger denn auch.

Derzeit gibt es etwa 1700 belegbare Plätze in den 50 Gemeinschaftsunterkünften im Landkreis. 1800 weitere sollen bis Jahresende geschaffen werden. Auch in Bodelshofen, wo 50 Personen untergebracht werden sollen. 50 Menschen, verteilt auf die zuständigen Dezernate, beschäftigen sich im Landratsamt mit nichts anderem als mit Asylbewerbern. 16 Stellen sind extra geschaffen worden, um die Arbeitsmenge zu bewältigen.

n der Heinrich-Otto-Straße stehen den 80 Asylbewerbern 14 Quadratmeter große Zweibettzimmer, Gemeinschaftsräume, zwei Gemeinschaftsküchen und sechs Sanitärräume zur Verfügung. Das Gebäude ist mit Zentralheizung ausgestattet. Die Rauchmelder in den Zimmern sind per Funk mit der Feuerwehr verbunden, wie Ellen Sturm, Sachgebietsleiterin Bau und Betrieb im Landratsamt Esslingen, erläuterte. Rund 1,8 Millionen Euro hat der Landkreis dafür investiert. Wer nun in Wendlingen einziehen wird, steht indes noch nicht fest. „Wir würden gerne früher darüber informieren, aber wir erfahren selbst erst sehr kurzfristig, meist zwei bis drei Tage vorher, wer kommt“, erklärte Eininger.

„Für uns hat sich bewährt, dass man sich sehr frühzeitig mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Mit einer Infoveranstaltung ist das Thema nicht erledigt“, sagte Wendlingens Bürgermeister Steffen Weigel. Man habe sich bewusst für den Standort Heinrich-Otto-Straße entschieden. Er liege relativ zentrumsnah und ist gut an den Bahnhof angebunden. Wie Eininger findet auch Weigel das Bauwerk gelungen. Ein wenig stolz ist Weigel auch darauf, dass sich mittlerweile 54 Personen bereiterklärt haben, im Arbeitskreis Asyl mitzuarbeiten. Eine Kleiderkammer gibt es bereits. Um sie wird sich eine der acht Arbeitsgruppen kümmern, die von den Ehrenamtlichen gebildet wurden. Auch den Themen Sprache oder Mobilität widmen sich die freiwilligen Helfer. Besser vorbereitet kann man auf die Ankunft von Flüchtlingen kaum sein.

Ende Mai/Anfang Juni wird die neue Flüchtlingsunterkunft in der Heinrich-Otto-Straße fertig sein. Foto: Jean-Luc Jacques

Tag der offenen Tür in der Kinderkrippe Linsenhofen stellt Information zum pädagogischen Konzept in den Mittelpunkt

 

FRICKENHAUSEN-LINSENHOFEN. Im Zentrum des von Erzieherinnen und Kindern gestalteten Programms standen die in der neuen Konzeption festgeschriebenen sechs Bildungs- und Entwicklungsfelder. Kindergartenleiterin Irmtraut Immisch begrüßte die zahlreichen Besucher bei strahlendem Sonnenschein im Garten der Einrichtung. Der feststehende Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kindertagesstätte für jedes Kind ab dem ersten Lebensjahr habe vor rund zwei Jahren den Anlass gegeben, die neue K inderkrippe zu planen und im Einklang damit die pädagogische Konzeption des Kindergartens zu überarbeiten, erläuterte Immisch. Dabei seien die sechs Bildungs- und Entwicklungsfelder aus dem Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in Baden-Württemberg aufgenommen und durch die Angabe von Zielen und Qualitätsstandards konkretisiert worden. Dies sind Körper, Sinne, Sprache, Denken, Gefühl und Mitgefühl sowie Sinn, Werte und Religion. Der Tag der offenen Tür sollte die Kindergartenarbeit transparent machen, so Immisch.

Bürgermeister Simon Blessing brachte zum Ausdruck, wie sehr er es schätze, dass die Gesamtgemeinde mit sozialen Einrichtungen vom Kleinkindesalter bis ins Seniorenalter sehr gut aufgestellt sei. „Einrichtungen wie diese zu schaffen ist sehr wichtig“, verdeutlichte Blessing. Mit viel Liebe zum Detail sei der große Kellerraum zu neuen, helleren Räumen umgebaut worden, in denen sich die Krippenkinder nun wohlfühlen können.

Nach einem Begrüßungslied aller Kinder präsentierten die einzelnen Kindergartengruppen durch Bewegung, Sprache und Gesang jeweils eines der sechs Bildungs- und Entwicklungsfelder. Die Regenbogen-Krippengruppe zeigte einen Tanz mit bunten Bändern und verdeutlichte damit die Sinne, während die Kinder der blauen Gruppe durch Buch- staben auf ihren T-Shirts und ein passendes Lied die Sprache darstellten. Die rote Gruppe präsentierte das Entwick- lungsfeld „Körper“ durch einen bewegungsintensiven Vortrag über eine Bärenjagd und die grüne Gruppe zeigte Gefühl, Mitgefühl sowie Sinn, Werte und Religion durch Ausdruck verschiedener Stimmungen und sichtbares Teamgefühl. Die gelbe Gruppe erklärte der Sprechpuppe „Technolinchen“, warum Luft immer ausreichend vorhanden ist und präsentierte somit das Entwicklungsfeld „Denken“.

Die Elternbeiratsvorsitzende Kathrin Häfner bedankte sich im Namen der Eltern für die tolle Arbeit, die das Kindergartenteam jeden Tag leistet. Das Schaffen einer Atmosphäre des Wohlbefindens, wie es im Leitgedanken der neuen Konzeption verankert sei, erfordere Geduld, Vertrauen, Akzeptanz, Anerkennung und Glauben, so Häfner.

Im Anschluss an das Eröffnungsprogramm hatten die Besucher Gelegenheit, die Arbeit des Kindergartens näher kennenzulernen. Auf Informationstafeln waren die Bildungs- und Entwicklungsfelder inklusive deren praktischer Umsetzung dokumentiert sowie mit konkreten Spielangeboten für die Kinder erlebbar gemacht worden. Informationsschilder gaben zudem Auskunft über den Tagesablauf und die Aktivitäten der Kinder im Kindergarten. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt.

Derzeit besuchen 74 Kinder den Kindergarten in Linsenhofen. 15 Erzieherinnen betreuen die fünf unterschiedlichen Gruppen, davon sind drei Erzieherinnen für die Krippe der Ein- bis Drei- jährigen zuständig.

Architekt Mark Stöckle war federführend für den Umbau zuständig. Durch den Einbau von Glasfenstern zum Flur gelang es, die Räume heller zu machen, außerdem wurden Wände eingezogen, die Waschräume vergrößert und eine Fußbodenheizung eingebaut. Neue Möbel ermöglichen bis zu zehn Schlafplätze.
Der Tagesablauf in der Krippe, die von 7 bis 13 Uhr geöffnet ist, sei jeden Tag einheitlich, erklärt Madeline Zeller, Krippen-Gruppenleiterin. Nach dem Freispiel folge der Morgenkreis und anschließend das gemeinsame Frühstück, später könne gezielten Aktivitäten nachgegangen werden. Gerade für Kinder ohne Geschwister biete der Krippenalltag die Möglichkeit, Zusammenleben, Interaktion und Spielen mit anderen Kindern zu erlernen.